Schon als Kind habe ich es geliebt, mir immer wieder neue Geschichten auszudenken. Als dann der von Erwachsenen, so oft
zitierte Ernst des Lebens, für mich anfing, sprich die Einschulung, fiel das Lesen-Lernen mir super leicht und ich lernte es eher spielerisch. Manchmal ging es mir gar nicht schnell
genug.
Kinderbücher, die ich damals geschenkt bekommen habe oder Comics, manchmal auch in englischer Sprache, die ich in die
Finger bekam, habe ich regelrecht verschlungen. Das Lesen faszinierte mich und ich erinnere mich heute, dass meine Mutter allerdings Probleme mit dieser meiner Leidenschaft hatte. Insbesondere
dann, wenn ich heimlich Nächte durchlas und das ganz vorsichtig mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke. Als ich dann, dummerweise muss ich zugeben, ein Buch (es war Pinochio) in meinem
Federbett versteckte, fand sie es natürlich am nächsten Morgen und ich bekam eine Standpauke gehalten, von wegen zu wenig Schlaf und du verdirbst dir die Augen.
Bücher haben mich schon immer fasziniert. Wie war es aber mit dem Schreiben von Geschichten?
Im 3. und 4. Schuljahr wurden wir Kinder angehalten zu verschiedenen Themen kleine Aufsätze zu schreiben. Dies hat mir
immer sehr viel Spaß gemacht, konnte ich doch endlich meiner Fantasie freien Lauf lassen. Und genau diese Fantasie hatte es anscheinend meiner Grundschullehrerin angetan. Ihr gefielen meine
Aufsätze immer so gut, dass ich sie vor der versammelten Klasse vorlesen durfte. Später dann, auf dem Gymnasium,
ist mir die Freude am Schreiben leider abhanden gekommen. Wurden wir Schüler doch in ein enges Lehrkonzept gepresst, dem wir auch in unseren Aufsätzen gerecht werden mussten und für Fantasie war
da kein Platz mehr.
Doch auch in dieser Zeit hat meine Begeisterung fürs Geschichten erfinden überlebt, ich habe sie nur nicht aufgeschrieben
sondern sie in meinem Kopf immer weiter gesponnen. Die Zeit, in der ich mich entschließen sollte, mein Kopfkino aufs Papier zu bringen, sollte viel später kommen.
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